ST.ART – Nachwuchsförderpreis Kultur – DESIGN FILM KUNST – 2025

Preisträgerinnen und Preisträger ST.ART – Nachwuchsförderpreis Kultur – DESIGN FILM KUNST 2025 mit Pius Strassmann / Foto: Priska Ketterer

TIMO BAUMANN – «Urnengang seit 1848 – Ein visueller Zugang zu den Daten der direkten Demokratie» – Bachelor Data Design + Art 

Wissen Sie, wie viele Ja-Stimmen am 12. September 1848 entschieden, den schweizerischen Bundesstaat zu gründen? Oder ist Ihnen bekannt, dass sich 3'037'004 Stimmberechtigte bei der Abstimmung zur Volksinitiative «Gegen Kampfjetlärm in Tourismusgebieten» enthielten? Nein, dann empfehlt die Jury dringend im richtigen Moment die Stopp-Funktion in Timo Baumanns interaktiven Arbeit «Urnengang» zu drücken. Darin beschäftigt er sich mit einem äusserst relevanten Thema und visualisiert das Abstimmungsverhalten bei nationalen Abstimmungen in der Schweiz seit 1848. Timo Baumann gelingt es, eher trockene Daten gekonnt und auf spielerische Weise verständlich zu präsentieren, womit er sie für ein breites Publikum zugänglich macht.

CORINA BRÄNDLE – «Material Specimen» – Bachelor Graphic Design 

Die Jury ist von der durchdachten, sorgfältigen und visuell so überzeugenden Arbeit «Material Specimen» fasziniert. Corina Brändle zeigt in sechs Kapiteln auf, wie verschiedene Materialien als Gestaltungselemente genutzt werden können. Dabei schafft sie es bei den Betrachtenden die Lust zu wecken, Techniken zu recherchieren und mit den Materialien auszuprobieren. Die Jury erkennt viel Potenzial in der praktischen Anwendung von «Material Specimen» im künstlerischen Alltag und gratuliert Corina Brändle, dass es ihr gelingt mit dem Projekt eine Brücke zwischen dem digitalen Raum und dem analogen Material zu schlagen.

MELINA HOFER und JANA SCHLEGEL – «Fell in Love With a Book» – Bachelor Video

Wer macht Geschichtsschreibung in der Schweiz? Welche Stimmen und Erzählungen werden gehört? Diesen Fragen folgen Melina Hofer und Jana Schlegel in ihrer dokumentarisch filmischen Auseinandersetzung mit dem Titel «Fell in Love with a Book». Als Ausgangspunkt dient ihnen das Buch «Von der Kraft des Durchhaltens», geschrieben von Autorinnen und Autoren von Sans-Papiers-Kollektiven. Die Filmemacherinnen setzten diese Menschen gekonnt und mit viel Sensibilität ins Bild, geben ihnen die Möglichkeit sich mit Fragen, Blicken und vorgelesenen Textausschnitten an die Zuschauenden zu wenden. «Fell in Love with a Book» ist ein überzeugender Film, der Menschen – jenen, die ohne Papiere in unserem Land leben – sichtbar macht und sie ihre Geschichten erzählen lässt. 

TOBIAS RYSER – «WORK LIFE BEIZ» – Bachelor Illustration Nonfiction

Die Beiz als Begegnungsraum. Die Beiz als Ort, den Menschen mit Leben füllen und in dem sich das Quartier trifft.

Tobias Ryser beschäftigt sich in seiner künstlerischen Forschungsarbeit «WORK LIFE BEIZ» mit der Beiz als dritten Ort, dem soziologischen Konzept folgend jenem Ort zwischen dem Zuhause und der Arbeitswelt. In zehn Kapiteln präsentiert Tobias Ryser durch die Technik der Kohlezeichnungen eine Dichte von stimmungsvollen Bildern und es gelingt ihm, die Atmosphäre der BEIZ einzufangen. Die Jury ist beeindruckt und möchte ihm mit der Auszeichnung die Weiterarbeit am Text ermöglichen.

JIYAN SCHMIDIGER – «I Kiss You Today For Tomorrow» – Bachelor Camera Arts

Mit «I Kiss You Today For Tomorrow» legt Jiyan Schmidiger eine poetische und berührende Publikation zur kurdischen Kultur und ihrem Erbe im Kontext kollektiver Erinnerung in den nordkurdischen Gebieten aus zazaki-alevitischer Perspektive vor. In Text und Bild vermittelt sie auf eindrückliche Weise persönliche Erlebnisse ihrer Familie und verwebt sie mit spekulativen Elementen. So verschwimmen die Grenzen von Fiktion und Realität. Insbesondere von den Bildern geht eine beeindruckende Kraft aus und sie ziehen die Betrachtenden in den Bann. Die Jury spürt, das Jiyan Schmidiger noch mitten im Rechercheprozess steckt und möchte sie bei der Erweiterung der Arbeit unterstützen.

ERMIN ZORONJIC – «Dynamic Persona» – Bachelor Digital Ideation

Wie oft unterhalten Sie sich mit Avataren? Wie menschlich sind diese gestaltet? Und wie menschlich dürfen sie sein?
Ermin Zoronjic denkt in seiner explorativen Arbeit «Dynamic Persona» digitale Personas nicht als statische Konstrukte, sondern als interaktive Avatare. Bei seinen Designentscheiden folgt er einem forschungsbasierten Ansatz, der sich auf Psychologie und menschliche Verhaltensmuster stützt. Dabei reflektiert Ermin Zoronjic gründlich die psychologische Dimension, bleibt kritisch, transparent und ist sich der Grenzen der Technologie bewusst. Die Jury freut sich, ihn bei der Weiterentwicklung und tiefergehenden Beschäftigung mit den «Dynamic Personas» zu unterstützen.

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