Die Jury zeichnet mit dem Projekt von Nadine Bieri und Miriam Lindegger eine in sich geschlossene, sehr sorgfältig gearbeitete Kollektion aus. Die Papier-Kollektion folgt keinen Modetrends, hat eine bestimmte Leichtigkeit und ist harmonisch. Die einfachen, geometrischen Dessins verströmen Ruhe und Harmonie. Die Designerinnen spielen mit der Dreidimensionalität im Dessin, das durch Licht verstärkt wird. Die Haptik gibt die Stimmung wieder und die Farbpalette ist dezent. Die Jury lobt, dass die beiden Designerinnen zeigen, welches Potenzial ihr Design hat. So präsentieren sie die Fortsetzung ihrer Kollektion mit Wandbelägen und Tapeten und einer Ausweitung ins Textile. Das Muster für die Tapete ist grossflächig, aber nicht monoton. Die Designerinnen setzen darin nicht einfach nur Muster von Geschenkpapier um, sondern brechen die Regelmässigkeit des Dessins der Papierkollektion. Die jüngsten Dessins sind weniger geometrisch und freier. Sie basieren auf Handmalereien und sind für Textilien gedacht, wie zum Beispiel Kissen. Auch hier nehmen die Designerinnen den Stil der bisherigen Arbeiten in punkto Einfachheit und Ruhe auf. Die Jury ist vom Entwicklungspotenzial der jungen Gestalterinnen überzeugt und freut sich, sie auf diesem Weg zu unterstützen.
Fazit: Die Präsentation zeigt gekonntes Understatement. Die Gestalterinnen machen einfache Dinge sehr überzeugend.