- Franziska Kolb
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André Meier
Franziska Kolb und André Meier haben der Jury eine Auswahl ihres Werks vorgelegt: Broschüren, Briefschaften, Kleinplakate, Flugblätter, eine Zeitschrift. Franziska Kolbs und André Meiers Arbeit zeichnet sich durch strenge Verspieltheit aus, die listig und elitär eine breite Palette von Botschaften zwischen Jugendkultur und sozialen Beratungsdiensten bedient. Der unverwechselbar persönliche Ausdruck des Ateliers Kolb/Meier stellt in selbstverständlicher Art die Kommunikation von Inhalten ins Zentrum. Ihre Welt ist das Printprodukt und sie zelebrieren es als Zeichenträger ebenso wie als sinnliche, materielle Qualität. Die Jury will die Flugblätter mit Fingern greifen und nimmt die Broschüren gerne zur Hand. Das gestalterisch-künstlerische Programm ist die Reduktion der Mittel auf das minimal Notwendige. Ein Juror mochte gar protestantischen Furor spüren. Die Designerin und der Designer führen das Programm der sorgfältigen Reduktion als gestalterische Haltung vor und machen es zu ihrem Markenzeichen. Sie erzeugen in virtuoser Manier Spannungen, visuelle Effekte und Stimmungen; ihre Mittel sind die Präzision, die Konstruktion, die Farbwahl, die Bildbehandlung und profundes Wissen nicht nur um ökonomische, sondern auch um drucktechnische Produktionsbedingungen. Die Arbeiten von Franziska Kolb und André Meier sind selbstbewusst, frisch und klar, sie bewegen sich elegant neben dem Mainstream, sind eine Referenz an eine bedeutende Tradition des Design und setzten heute einen überraschenden Markstein im fröhlichen Babylon der visuellen Kultur.