«Die grosse Menschenschau 2.0»
- Marco Sieber
- Damiàn Dlaboha
- Christoph Fellmann
Sie sind wahrlich keine unbeschriebenen Blätter der Luzerner Kulturszene: Butter Place Productions ist der produzierende Verein des Projekts «Die Grosse Menschenschau». Die Leitung besteht dabei aus Mitgliedern vom Theater Aeternam (Marco Sieber, Christoph Fellmann) und Fetter Vetter & Oma Hommage (Damiàn Dlaboha, Béla Rothenbühler), zwei Kollektiven der freien Luzerner Szene, die mit ihren Produktionen seit mehreren Jahren nicht nur das hiesige Theaterpublikum begeistern.
So geschehen auch mit der «Grossen Menschenschau», ein innovatives Ausstellungs- und Theaterformat, das seit 2017 gezeigt wird und seither von Publikum und Presse viel Lob erfuhr. Die Grenzen zwischen klassischer Theateraufführung, Ausstellung und Dokumentation liess das Produzenten-Team durch die kreative Form der Aufführung gekonnt verschwimmen – in der «Grossen Menschenschau» kommen als Exponate ausgestellte Figuren zu Wort, die der Realität entspringen und ihre Gedanken in einem Monolog vortragen.
Das von Beginn an längerfristig angedachte Projekt soll nun in neuen Formaten unter dem Namen «Die Grosse Menschenschau 2.0» weiterentwickelt werden. Dabei lässt sich das Team von den neu aufkommenden Herausforderungen der Pandemie nicht etwa unterkriegen, sondern gar inspirieren und lässt die moderne, digitale Realität der Kunst- und vor allem der Theaterszene direkt in die frisch konzipierten Formate einfliessen. Die Monologe der Exponate in der Menschenschau sind überspitzt, dramatisiert – aber stets auf realen Tatsachen basierend und erzielen dadurch eine ungemeine Wirkung bei den Zuschauenden. Diese Realitätsnähe erfordert einen enormen Rechercheaufwand, welcher mit der Unterstützung des Förderbeitrags finanziert werden soll. Weiter wollen die neu konzipierten Formate, die von Zoom-Meetings mit den Figuren über Ausstellungen in einer VR-Umgebung bis zu einem digitalen Abo-System reichen, eingerichtet und getestet werden. Die Jury ist von der Professionalität und der Nachhaltigkeit dieses Projekts, gerade durch die Ausarbeitung zukunftsweisender Theaterformate, überzeugt.