Christof Steinmann

Der Künstler stellt einen alten, braunen, etwas miefigen Verstärker mit Bewegungsmelder und zwei Boxen auf den Boden. Beim Vorbeigehen greift einen aus den Lautsprechern aggressives, digital erzeugtes Hundegebell an. Daneben lehnt ein auf Raumhöhe vergrössertes Geruchstännchen an der Wand, das betörende Düfte verströmt und durchdringendes, ebenfalls digital erzeugtes Vogelgezwitscher aussendet. Boom erzeugt mit einfachen, präzis eingesetzten Mitteln eine unentrinnbare Atmosphäre und eröffnet ein weites Feld von Assoziationen und Erinnerungen, die von unerträglichen Hunden, bis zu beengenden Vorgartenkulturen, mühsamen Weihnachtsfeierlichkeiten oder schrecklichen Taxifahrten reichen. Äusserst gekonnt verbindet der Künstler wenige Gegenstände, Ton, Licht und Geruch zu einer alle Sinne ansprechenden Stimmung penetranter Künstlichkeit, in der sich Idylle und Aggression die Hände reichen.

2001

Freie Kunst

Jurybericht

Auf dieser Webseite werden zur Verbesserung der Funktionalität und des Leistungsverhaltens Cookies eingesetzt. Durch Klicken auf den OK-Button stimmen Sie der Verwendung von Cookies auf dieser Webseite zu.
Weitere Informationen