Ester Bättig

Die Arbeit von Ester Bättig steht in einem bestimmten zeichnerischen Kontext, wie er in der Schweiz in den siebziger und achtziger Jahren durch die Arbeit verschiedener Künstler und hauptsächlich Künstlerinnen geschaffen wurde. Ihre Zeichnungen gehen aus von einer fast automatistischen Strichführung, die stehen lässt, was geschieht, und die in vorsichtiger Zurückhaltung Themen und formale Verknüpfungen aufgreift und wachsen lässt. Unbekümmerte Naivität und ihre Brechung stehen nahe beieinander, und einige Zeichnungen Bättigs zeigen die Schwierigkeit auch deutlich auf, diesen Ansatz nicht in Aesthetisierung und damit in die Zerstörung von Verletzlichkeit und Unsicherheit übergehen zu lassen. Besonders die Zuwendung zu grösseren bildhaften Formaten ist für die Künstlerin oft noch problematisch, da hier eine Geschlossenheit einzutreten droht, die die eigentliche Aufgabe vereiteln könnte. Die Jury hofft, dass es Ester Bättig gelingen wird, auf der Basis eines Werkjahres ihre Arbeit sinnvoll fortzusetzen.

1992

Bildende Kunst

Jurybericht

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