Fetter Vetter & Oma Hommage mit hedi drescht

«Äinigermasse dehäi»

• Lion-Russell Baumann
• Damiàn Dlaboha
• Simone Felber
• Lukas V. Gernet
• Jules Claude Gisler
• Gilda Laneve
• Elke Mulders
• Béla Rothenbühler

«Äinigermasse dehäi» zeugt von einer kritischen künstlerischen Auseinandersetzung mit einem Grundbedürfnis nach Heimat. «Heimat ist in Zeiten globaler Migra-tionsbewegungen und Krieg in Europa ein Problem, Privileg und Politikum. Und Heimat sollte, so finden wir, einladend und inklusiv sein», so wird dies im Dossier beschrieben.

Überzeugend sind aus Sicht der Jury die dynamische Besetzung, die Neuaushandlung von Tradition sowie die musikalische Qualität des Projekts des Kollektivs Fetter Vetter & Oma Hommage mit hedi drescht. Die Beteiligten schaffen mit einer Mischung aus überraschenden Klängen und Jodelliedern eine Anregung, um traditionelle Sichtweisen zu überdenken und diese neu zu betrachten. Die eingereichten Hörproben, welche sich in das Genre einer neuen Schweizer Volksmusik einreihen, wirken sehr ansprechend und machen Lust auf mehr. Die spartenübergreifende Produktion hat zum Ziel, ein urbanes wie auch ein ländliches Publikum anzusprechen, Experimentierfreudigkeit ist bei «Äinigermasse dehäi» deutlich spürbar.

Die Option einer Zusammenarbeit mit einer Tänzerin aus der Ukraine spricht zudem dafür, dass die Beteiligten bei dieser Produktion sensibel in Bezug auf aktuelle ge-sellschaftliche Ereignisse agieren. Die Mitglieder des Kollektivs verfügen insgesamt über ausreichende Leistungsausweis und den Südpol Luzern erachtet die Jury als eine überzeugende Produktions- und Spielstätte. Dass das Stück auch an der vielbeachteten «Stubete am See» in Zürich gezeigt wird und damit eine Ausstrahlung über die kantonale Grenze hinaus erreicht, beurteilt sie als positiv. Die Jury zeichnet diese Produktion gerne aus und ist gespannt auf das Resultat.