Florina Moser
Die Jury frägt: Ist Florina Moser wirklich das Unschuldslamm aus dem Hinterland? Schaut sie nur wie ein Mädchen aus dem Hügelland in die Kamera, ihre Kleider präsentierend, oder ist sie nicht viel mehr eine witzige, freche, spannende Gestalterin, die mit der Kollektion X nicht nur ihr Können und Vermögen als Designerin präsentiert, sondern auch ihre Persönlichkeit als angewandte Künstlerin vorführt? Die Jury überzeugt die Essenz der Arbeit: Exemplarisch zeigt Florina Moser, worauf es nebst aller handwerklichtechnischen Beherrschung eines Mediums ankommt – auf das spielerische Vermögen, auf die Lust, auf die Phantasie, auf die Neugier auch aus einem auf den ersten Blick banalen Thema wie einem weissen T-Shirt ein gestalterisches Programm zu entfalten. Das Spiel ist die Grundlage aller Kreativität – die Gestalterin zeigt, was dieser wichtige Satz heissen kann. Die Gestalterin präsentiert in ihrer aparten Ausstellung eine Ambition: Ich will forschen und entwickeln im Feld des Design. Welch grosses Wort, das zur Zeit in den werdenden Fachhochschulen für Gestaltung und Kunst mit Berichten traktiert wird. Florina Moser aber zeigt einen dem Design angemessenen Ausweg: Sie verwendet für ihren Forschungsweg die Eigenarten des Design, systematisch führt sie Varianten vor und in technisch-handwerklich gelungener Art dokumentiert sie die Resultate. Ihr Können als Fotoregisseurin überzeugt die Jury ebenso, wie ihr Mut als Autorin auch als Fotomodell zu posieren. Da scheint denn wieder die frohe Art, der Humor und das verschmitzte Vergnügen dieser Gestalterin an ihrer Arbeit auf. Die Jury hofft, dass die junge Designerin ihre Spiellust, ihre Neugier und ihre Leichtigkeit auch auf den wilden Pfaden der Design- und Modewelt erhalten und pflegen kann.