Franziska Koch
Das Werk «Guitarplayer» von Franziska Koch ist geprägt von bühnenhafter plakativer Präsenz und intimer Privatheit. Ihre mehrschichtig aufgebaute Arbeit führt uns hinter die Kulissen einer schemenhaften Welt. Was im ersten Moment eindimensional und theatralisch erscheint, entpuppt sich als ein intelligent aufgebautes System unterschiedlicher Wahrnehmungs- bzw. Abstraktionsebenen. Wir begeben uns ganz selbstverständlich ins Werk, werden als Betrachter in der offenen Struktur der Anlage integriert. Unser Körper und unsere Gesten werden Teil eines komplex, ineinander verschachtelten Spiels von Fiktion und Wirklichkeit. Zwei Videoprojektionen, eine auf die raumbildende Leinwand, eine andere auf einen der vorhandenen PR-Anlagen, stellen eine mehrfach gebrochene Projektionsanlage dar, die uns den Prozess der Bildentstehung sowohl zeigt, wie uns in ihn verstrickt. Beispielhaft werden Fragen zum Verhältnis von Realität und Bild, zur kontextuellen Einbettung des Bildes und seiner unterschiedlichen Wirklichkeitsbezüge, zu Umsetzung und Abstraktion gestellt. Gleichzeitig tragen uns Ton und Bild in eine stimmungshafte, sphärisch entrückte Welt.