Die Ausgangslage, das Stück zusammen mit einer Autorin zu entwerfen, verspricht einen dramaturgisch vielfältigen Theaterabend. Das Konzept sieht analytische Selbstgespräche im Wechsel mit sprachgewandten Dialogen vor. Dass auch eigene Erfahrungen der Ensemblemitglieder in den Entwicklungsprozess einfliessen, erweitert einerseits die Palette um das komplexe Thema «Erben» und ermöglicht den Beteiligten andererseits eine persönliche Identifikation mit dem Stück.
Dass der Theaterabend zwischenmenschliches oder gesellschaftliches Verhalten exemplarisch an einer erfundenen Erbengemeinschaft erforscht, scheint stimmig. Positiv beurteilt die Jury, dass die «Grenzgänger» diesen Aspekten die Ausgangslange von Tschechows Onkel Wanja und dessen Auseinandersetzung mit der Sinnfrage gegenüberstellen.
Mit dem Beitrag aus der selektiven Förderung des Kantons Luzern soll das professionelle, kontinuierliche Schaffen des Theaterensembles gefördert werden. Die Jury anerkennt, dass die Gruppe mit der eigenen Stückentwicklung Neues wagt und wertet es positiv, dass die «Grenzgänger» immer wieder die Zusammenarbeit mit neuen Theaterschaffenden suchen. Zudem attestiert sie dem Ensemble das Potenzial, die Produktion in Kooperationen auch über den Kanton Luzern hinauszutragen.