Ein Kriegsveteranenheim der italienischen Armee und der offenbar nicht nur literarische Salon einer Gräfin in Salo markieren die Pole, zwischen denen sich Hansjörg Schertenleibs neues Romanprojekt bewegt. Da scheinen die Themen gesetzt: Körperlichkeit, Tod, Sexualität, Erotik. Sie durchziehen die Ich-Erzählung eines jungen Italien-Schweizers, der nach dem Selbstmord seines Vaters in die Heimat zurückkehrt, drängen in Erinnerungen und in eingeholter Vergangenheit ebenso wie in der Gegenwart seiner Verpflichtungen bei den alten Männern und derDame an die Oberfläche.
Schertenleibs Textprobe ist atmophärisch dicht und anschaulich, gleichzeitig in einerlakonischen Ruhe erzählt, die fesselt und neugierig darauf macht, wie der Autorseinen Protagonisten die Erkundungsreise zu den wesentlichen Polen seinerExistenz bewältigen lassen wird.