Katharina Wieser
Wieser hat die Jury mit ihrer raumbezogenen und begehbaren Installation «empor winden» überzeugt. Die Installation fügt sich präzise in den gegebenen Raum ein, wobei sie sich einer formal reduzierten Sprache bedient. Die Arbeit besticht durch die Ökonomie der Mittel; eine scheinbar schlichte Holzkonstruktion verbirgt die räumliche Komplexität einer gegenläufigen Wendeltreppe. Katharina Wieser bezieht sich explizit auf die ehemalige Funktion des Ausstellungsortes, der Kapelle St. Clara. Über einen separaten Laubengang gelangten früher die Schwestern vom Klostergebäude direkt auf eine eigene Empore in der Kapelle. Heute führt die Installation die Besucher in einer tänzerischen Drehung nach oben und ebenso schnell wieder nach unten. Losgelöst von diesen inhaltlichen Bezügen überzeugt Katharina Wiesers Arbeit als skulpturales Statement. Die Jury ist begeistert von der Sensibilität der jungen Künstlerin im souveränen Umgang mit dem Ort.