Lisbeth Burri-Anliker

Lisbeth Burris Arbeit überzeugt durch ihren feinen Witz. Das Thema New York ist hier, entgegen der Häufigkeit, mit der es dargestellt wird, 'gegen' seine Allzubekannheit oder gar Abgedroschenheit behandelt. Lisbeth Burri-Anliker stellt in ihrer textilen Arbeit Manhattans Raster- und Spiegelfassaden dar, und zwar nicht naturalistisch, sondern in geschickter Weise abstrahierend. Die beiden Seiten einer Stoffbahn sind ähnlich-aber-verschieden behandelt (linear/ flächig; schwarz-weiss/farbig) und zeigen 'perspektivisch' (aber nicht wörtlich perspektivisch, sondern verfremdet) den schrägen Anblick einer Strassenflucht. Das gleiche Thema wird auch räumlich dargestellt, indem hängend-gespannte farbige Kunststoff-Bänder (welche in ihrer Vielzahl Wolkenkratzer andeuten), durch feine Blei-Plomben ein Quasi-Fenster-Muster erhalten. Dass diese Arbeit auch ohne den thematischen New Yorker Hintergrund eine durchaus dekorative Wirkung hat, spricht für das feine Gleichgewicht von Sinn und Form.

1990

Angewandte Kunst

Jurybericht

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