In ihren ersten beiden Comiclesungen haben Manuel Kühne und Gisela Nyfeler bewiesen, dass sie unterschiedlichste Formen eines bühnengerechten Ausdrucks auf einem qualitativ hohen Niveau verbinden können. Sie haben ein Format gefunden, das kulturelle Themen auf erfrischende und überraschende Weise aufbereiten kann; die Comiclesung. Dabei erzählen sie nicht einfach Comics nach, sondern kreieren eine eigenwillige Bühnenwelt voller Witz und Spiellust. Das Format ist zudem ein ständiger Kommentar zu anderen Kunstgenres: Es befragt die Gattungen Comic, Lesung, Hörspiel und Konzert, forscht nach Schnittstellen zwischen den Gattungen und vereinnahmt diese für eine eigene Theaterkunst.
In diesem Sinne erachtet es die Jury als absolut folgerichtig, dass sich das künstlerische Team beim dritten Streich der Comiclesung mit einem Werk befasst, das bereits selber einen Genre-Transfer vornimmt. Die Graphic Novel «Cash – I see a darkness» von Reinhard Kleist übersetzt Johnny Cashs Leben und Schaffen in Bild-und-Textsprache.
Manuel Kühne und Gisela Nyfeler ist es zuzutrauen, dass ihnen der Transfer dieses Stoffes auf die Theaterbühne als kreativer Akt gelingt, der ein neues Werk schafft. Sie haben für diese Arbeit ein künstlerisches – zu einem grossen Teil musikalisches – Team zusammengestellt, das ihre Arbeit gleichermassen herausfordern wie bereichern wird.