Daskind ist in freudlose Zeiten hineingeboren worden, umgeben von Gewalt, Lieblosigkeit und in differenzierten Erwachsenen. Ausgestattet mit wachen Sinnen und unbeugsamem Lebenswillen wächst das Kind heran. ln ihm spiegeln sich die Härte seiner Mitmenschen und eine fast aussichtslose, zumindest äusserst schwierige Zukunft.
Die Jury ist beeindruckt, wie Marie/la Mehr ihr Thema nicht - wie die eigene Erfahrung mit dem Stoff es angeboten hätte - eins zu eins niedergeschrieben hat, sondern sprachlich und formal verdichtet.
Bereits ihre früheren Werke haben gezeigt, welche Kraft und Sicherheit Marie/laMehrs Sprache ausstrahlt. Wir dürfen hoffen, dass "Daskind" nach der letzten Ueberarbeitung ein starkes Stück Literatur darstellen wird, in dem Anliegen, Formund sprachliche Kunst übereinstimmen.