Illustration ist Auftragsarbeit, ihre Aufgabe ist die Begleitung der aller verschiedensten Themen. Illustration ist drittens Auflockerung, zweitens bildhafte Begleitung und erstens inhaltliche Umsetzung in Form. Das macht dieses Metier anspruchsvoller als sein öffentliches Ansehen es erscheinen lässt. Noch schwieriger mag es erscheinen, innerhalb dieses Anspruchs, den verschiedensten Themen 'gerecht' zu werden, eine eigene Sprache zu entwickeln.
Mayo Bucher hat eine eigene Sprache, die diese Schwierigkeit überzeugend meistert. Es ist eine lockere und im guten Sinn 'dekorative' Bildersprache, ohne Schmissigkeit als Attitüde, dafür aber mit einem ausgezeichneten Sinn für Farbklänge, für die Organisation der Fläche, für das Verhältnis von Figürlichem und Ungegenständlichem oder auch das Verhältnis zwischen Photographie und Zeichnung. Formal scheinen in seine Arbeiten nicht zuletzt Erfahrungen eingegangen wie in der polnischen oder tschechischen Grafik der fünfziger und sechziger Jahre. Diese Verwandtschaft ist sicherlich nicht gewählt, sondern entstammt einer gemeinsamen Empfindsamkeit für das Darzustellende. Hinter dem Ästhetischen und dem Dienlichen, das von einer Illustration verlangt wird, kommt immer wieder Mayo Buchers Anteilnahme zum Ausdruck. Sie verleiht seinen Illustrationen eine künstlerische Qualitiit, die über das bloss Gefällige (eben: das bloss Illustrierende, Begleitende, Auflockernde) um einen entscheidenden Schritt hinausgeht.