Raphael Egli
Raphael Egli (*1975, lebt und arbeitet in Luzern und Emmenbrücke) betreibt Malerei im klassischen Sinn. Die Auseinandersetzung mit der Landschaft steht dabei im Vordergrund. In grossformatigen Tafelbildern führt Egli unterschiedliche Interessen und Themen zusammen. Die direkte und indirekte Bezugnahme auf kunsthistorische Vorbilder wie beispielsweise Ferdinand Hodler, Felix Vallotton oder John Constable lässt ein komplexes Bildgefüge entstehen, in dem Kontraste aufeinander treffen: groteske Situationen prallen auf liebliche Szenen, Flächigkeit wird durch Räumlichkeit aufgebrochen, Farbräume kontrastieren mit zeichnerischen Elementen, Abstraktion bricht immer wieder in die realistische Darstellungsweise ein. So zitiert die idyllische Vorgebirgslandschaft, 2004, das berühmte Gemälde L’origine du monde von Gustave Courbet und befragt die eindimensionale Vorstellung von Landschaftsbildern. Die kontemplative Ideallandschaft wird mehrschichtig lesbar. Die Jury schätzt an den Arbeiten von Raphael Egli ihre subtile Ambivalenz, die konzeptionelle Ansätze mit emotionalen Ebenen verbindet und von einem hohen Bewusstsein für Bildtraditionen sowie einer spontanen Gestik geprägt ist.