Splätterlitheater Luzern

Das Splätterlitheater hat einen erfrischenden Zugang zu einer alten Theaterform entwickelt. Mit einer unverkrampften Haltung kombiniert das Ensemble Versatzstücke aus dem traditionellen Puppentheater mit Anleihen aus Splatter-Horrorfilmen. So gelingt es dem Splätterlitheater, Figurentheater in einer durchaus speziellen Form neu zu erfinden und dadurch einem erwachsenen Publikum zugänglich zu machen. Das Dossier zeigt, dass die Gruppe um eine Weiterentwicklung insbesondere der Figuren und der Ausstattung bemüht ist: Was anfangs wie ein roher Entwurf wirkte, hat sich über die Produktionen hinweg dank kontinuierlicher und ernsthafter Suche nach aktueller Gestaltung und Spielformen verändert.

Die Jury fühlt sich von der durchaus auch irritierenden Auseinandersetzung mit dem Figurentheater angesprochen und ist gespannt, die weitere Entwicklung des Splätterlitheaters zu verfolgen. Sie hofft mit der finanziellen Unterstützung einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Entwicklungsarbeit unter besseren Bedingungen – beispielsweise in einer Werkstatt – geleistet werden kann und dass das «untergründige» Projekt, als das es seinen Anfang nahm, gesellschaftlich noch hintergründiger wird und sich ganz vom Ruch des Party-Gags befreien kann.

Die Jury hofft auch, dass das Splätterlitheater seine Produktionen mit einer Tournee einem weiteren Publikum zugänglich machen kann – ohne dabei aber zahm zu werden und den subversiven «splatter» zu verlieren.

 

2007

Theater und Tanz

Jurybericht

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