«Concepts of Ground»
Tatjana Erpens künstlerisches Schaffen beeindruckt durch gestalterische Sorgfalt und ein respektvolles Interesse an anderen Kulturen. Ihr Vorhaben stellt eine konsequente Weiterentwicklung ihres Werkes dar und knüpft an bisherige Reisen und künstlerische Erfahrung an. Inspiriert von Tim Ingolds Frage „What on earth is ground?“ untersucht sie unterschiedliche Wahrnehmungen von Raum und Boden. Erpen wird dafür erneut die Region Kappadokien in der Türkei bereisen, wo sie bereits 2016 eine Baukultur entdeckte, die ihre Häuser direkt in vulkanische Felsen bauen. Erosion und Abtragung prägen diese Landschaft, wodurch geologische Formationen und Architektur eng miteinander verbunden sind. Aus dem vor Ort gesammelten Bild- und Tonmaterial plant Erpen neue, komplexe Rauminstallationen.
Die Jury ist überzeugt von ihrem sorgfältigen Dossier und dem fundierten Diskurs, der uns dazu anregt, unser eigenes Verhältnis zu Raum zu reflektieren. Mit dem Werkbeitrag möchte sie Tatjana Erpen in ihrem zeit- und technikintensiven Vorhaben unterstützen.