Susanne Hofer
Tino Roellin erhält den Werkbeitrag für die Arbeit "Pieta" und die Pissoirinstallation mit der Parkuhr-Peepshow. Bei der Geschichte "pieta" wird die Ernsthaftigkeit durch zwei sich ausschliessende Lesearten - entweder nur mit Bild oder nur mit Wort - vertieft und die Betroffenheit des Betrachtenden verstärkt. Dazu trägt auch die konsequente Darstellung der zum Teil expressiven Handlung in schwarz/weiss bei. Im Gegensatz dazu sind die nach dem Geldeinwurf erscheinenden Bilder der Parkuhr-Peepshow unerwartet verspielt und humorvoll. Die eigene Phantasie und Erwartung wird durch beinahe naive Bildangebote entblösst. Die unterschiedlichen Stimmungen, welche die beiden Beiträge ausstrahlen, ergänzen sich nicht, obwohl die Handlungen in gleichen Räumlichkeiten stattfinden. Betrachtet man die beiden Arbeiten jedoch einzeln, überzeugt die gekonnte Uebereinstlmmung von Inhalt und verwendeten zwei- respektive dreidimensionalen Darstellungsmitteln und rechtfertigt die Zusprache des Werkbeitrags.