In der Ausstellung zeigt Tobias Spichtig die Videoarbeit «Island, Island! Iconographical Meltdown» (2012), eine Einkanalvideoprojektion mit Ton, die sich durch ein – wie bereits im Titel impliziertes – Motiv auszeichnet. Der Künstler filmte eine Eisbergscholle, die inselhaft im offenen Meer vor sich hin treibt. Dieses elegische Bild evoziert beim Betrachter die unterschiedlichsten Assoziationen. Spichtigs Werk, das wiederholt auch Fotografie einbezieht, beschäftigt sich oftmals mit der Frage nach dem ikonischen Bild, seiner Konstruktion und Bedeutung. Gerade aus kunsthistorischer Sicht wurde die Insel oft als Motiv eingesetzt, das stellvertretend für Sehnsucht, Einsamkeit aber auch Idylle steht. Der melancholische Soundtrack unterstreicht diesen Aspekt zusätzlich. Bei Spichtig wird die Insel zu einem ephemeren Moment, etwas das sich in Auflösung befindet, sich aber gleichzeitig durch grosse Schönheit auszeichnet. Die Jury ist von der Einfachheit und Präzision der Arbeit überzeugt und freut sich sein künftiges Werk mit diesem Beitrag zu fördern.