Monografische Publikation Arbeiten 2007 – 2017
Barbara Davis Rauminstallationen gehen immer ganz spezifisch auf die dreidimensionale Umgebung ein, in der sie stehen und gezeigt werden. Welche Herausforderungen stellen sich, wenn solche Arbeiten zwischen zwei Buchdeckeln in den zweidimensionalen Raum gebracht werden sollen? Was kann eine Publikation leisten, ausser dass sie diese Werke reproduziert und über den zeitlich begrenzten Rahmen einer Ausstellung zugänglich macht?
Die Publikation macht Barbara Davis zehnjähriges Schaffen durchaus als Dokumentation und Werkverzeichnis greifbar, dies tut die Künstlerin aber nicht in chronologischer Weise, wie sie das in ihrem Buchvorhaben sehr präzise artikuliert. Sondern sie möchte «ein Durchschreiten von Raum und Zeit in einem dynamischen Ablauf» ermöglichen. Die Künstlerin will den Buch-Raum nutzen, um neue Bildzusammenhänge zu evozieren, indem sie nebst den Installationsansichten auch Collagen und fotografische Arbeiten einfliessen lässt, die wiederum mit räumlicher Wahrnehmung arbeiten. Die eigentlichen Ansichten der Rauminstallationen werden mit der eigenwilligen Bildwelt vielschichtig und assoziativ angereichert. Die bildlichen Verschränkungen lassen die Werke in einem magischen Bildessay neu und anders miteinander kommunizieren. Wir erhalten dadurch einen Einblick in die künstlerische Methode.
Die Publikation funktioniert folglich nicht nur als Dokumentation, als Behälter von visuellen Spuren, die lediglich auf die nicht mehr existenten Raum-Installationen verweisen, sondern vermag auch als Künstlerbuch zu bestehen. Dank seines beweglichen Status – das Buch ist an keinen Ort gebunden – wird es zum Vehikel, das den künstlerischen Inhalt in die Welt hinausträgt. Wir freuen uns jetzt schon auf die Buchvernissage, die anlässlich der Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern nächsten Herbst 2017 stattfinden wird.