- Nina Langensand
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Orpheo Carcano
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Thomas Köppel
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Martin Bieri
Panik – ein Stück über das «Verwirren der Welt, das Instabil- und Unsichersein, darüber, dass ich dir von einem Moment auf den anderen unbekannt und fremd werden kann, über die Unmöglichkeit und Möglichkeit, sich geborgen zu fühlen.» Der Gruppe gelingt es auf wunderbare Weise, im Dossier das angestrebte Bühnenereignis vorwegzunehmen: ein Narrativ, lose strukturiert, den verlangten Überschriften «Inhalt», «Projektidee», «Umsetzung» folgend. Eine ganz eigenständige Handschrift, ausgesprochene Sensibilität und leiser Humor liessen uns diese Eingabe bereits als eigenes kleines Kunstwerk geniessen. Bestechend sind: eine klare, relevante Fragestellung, eine dem Thema entsprechende Offenheit gegenüber dem, was eine alte an Demenz erkrankte Person auf der Bühne erfahren und zeigen wird, der Umgang also mit dem Unvorhergesehenen, vielleicht auch Verwirrenden, dem Moment des Unberechenbaren. Dagegen gesetzt ein Algorithmus, optisch umgesetzt, einfache, klare Muster in schwarz und weiss. Eine Visualisierung des Berechenbaren. Als Orientierungshilfe? Oder eine Metapher dafür, dass aus unseren einzelnen, kleinen, berechenbaren Schritten am Ende doch ein unvorhersehbares Ganzes, ein Leben herauskommt?
Auf Grund früherer Arbeiten und der Zusammensetzung des Teams traut die Jury der Gruppe zu, dass sie dieses risikoreiche Experiment gekonnt eingehen, sensibel behandeln und für uns Zuschauende vergnüglich und erkenntnisreich umsetzen wird. Die Jury sagt: wie im richtigen Leben! Und wünscht gutes Gelingen!