Meteorologische Phänomene haben die Kunst seit jeher beflügelt. Vom Regenbogen über Hagelstürme bis zum Polarlicht stellen Naturschauspiele in ihrer ephemeren Erscheinung einen reichen Nährboden für die künstlerische Fantasie dar. Weil sie – nicht zuletzt – den Betrachtenden ins Zentrum rücken, der von den Spektakeln am Himmelszelt begeistert, zugleich den Vorgang des Betrachtens in nuce thematisiert.
Ultra Produktionen verschreiben sich in ihrem neuen Projekt den Wolken in erster Linie auf technische Weise. Die Begrifflichkeiten von Wolken und Nebel werden auf die Ebene von Maschinentheater heruntergebrochen. Dem unfassbaren aber stets präsenten Phänomen wird mit Windmaschinen und Wolkenmotoren zu Leibe gerückt. Das Konzept ist kulturgeschichtlich und phänomenologisch untermauert. Das dürfte auch da aufregend erscheinen, wo die unmittelbare Relevanz und der zeitgenössische Kontext nicht im Vordergrund stehen.
Ultra will in ihrer neuen Produktion so etwas wie narrative Nebelschwaden entstehen lassen. – Wie das funktionieren soll, macht neugierig!
Die Arbeitsweise, welche das spartenübergreifende Performance-Kollektiv Ultra Produktionen für das Projekt WOLKEN vorsieht, entspricht dem Zeitgeist, der die Konzentration auf scheinbar un-theatrale Vorgänge richtet. Weg mit den Schauspielern, weg mit dem Inhalt! Die Jury ist überzeugt, dass sich mit den Thesen der Macher/innen ein ebenso eigenwilliger wie sinnlich-poetischer Theaterabend schöpfen lässt.
Mit den Koproduktionspartnern südpol Luzern, Roxy Birsfelden und Tojo Bern ist die überregionale Ausstrahlung gegeben.