ultra
(4 Bilder)
«Stück für die Schwerkraft»
- Mirjam Berger
- Martin Bieri
- Orpheo Carcano
- Thomas Köppel
- Nina Langensand
- Naomi Mabanda
Die interdisziplinäre Performancegruppe ultra wagt sich einmal mehr auf spannendes Terrain. Die eigenständigen KünstlerInnen des spartenübergreifenden Kollektivs stellen mit Mut zum Risiko, Phantasie und Lust am Experiment konsequent und erfolgreich scheinbar Selbstverständliches in Frage. ultra holt Naturphänomene auf die Bühne, weil sie in ihren eigenen Worten „angezogen sind von der beiläufigen Monumentalität dieser Phänomene, von ihrer belanglosen Mächtigkeit, die bis in unser Innerstes wirkt“. Nachdem sie sich in ihren letzten Stücken mit der Faszination von Phänomenen wie Wind und Wolken auseinandergesetzt haben, widmen sie ihr neues Stück der Schwerkraft. Die Beschäftigung mit höchst komplexen, kaum fassbaren jedoch stets präsenten Naturphänomenen thematisiert auf künstlerisch kreative Weise dringliche Umweltfragen und die Relevanz der aktuellen Klimadebatte. Das Projekt verneigt sich vor der Gravitation und vor dem Schweren, feiert die Lust am Fallen und die Freude am wieder aufstehen, sucht Verbundenheit und die Leichtigkeit des Sich-Lösens und geniesst die Schönheit des Fliegens in alle Richtungen. Auf poetische und spielerische Weise werden dabei existentielle Fragen zu Leben und Tod berührt. ultra stellt sich grossen Fragen und verliert dabei nicht den Blick für Absurditäten des täglichen Lebens. Sie verstehen ihre Herangehensweise „als Hingabe an das Menschliche, weil das Menschliche so gering, so verletzbar ist“. Die Jury würdigt diese engagierte Auseinandersetzung und ist übereinstimmend überzeugt vom reizvollen Potential des neuen interdisziplinären „Stücks für die Schwerkraft“. Die Arbeit verspricht ein vielschichtiges, sinnlich-poetisches Theatererlebnis mit Tiefgang und Sinn für Leichtigkeit.